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Verlorenes und neugefundenes Paradies

Vorige Woche erfuhren wir, dass unsere Gartenpacht endet. Die Besitzerin will bauen. Knapp zwei Jahre beackern wir diese 100 Quadratmeter zwischen zwei Hauswänden, der Straße und dem Fluss. Wir wussten, dass es nicht für lange Zeit sein würde, daher haben wir nicht allzuviel Geld investiert, um etwa den vorgefundenen Schrott und die vielen Steine zu entsorgen. Wir haben das irgendwie integriert als Steingarten, "Kunst" (rostige Eisenbleche), überwuchern lassen (Stapel alter Ziegel). Wir haben viel körperlichen Einsatz investiert, umgegraben, dauernd Unkraut gejätet, einen Sitzplatz aus Europaletten gebaut, gesät, gepflanzt. Im ersten Jahr wars noch ein sehr wildes Gelände, im zweiten wuchs schon sehr viel mehr von dem, was wir in die Erde gebracht hatten und in diesem
Frühjahr hatte sich schon einiges vermehrt, selbst ausgesät. Und nun das Aus.

So sah es im Juli 2010 aus


Im Oktober kam noch unser Kaminholz hinzu. Der große Vorteil war, dass das Gärtchen nur ein paar Schritte von der Wohnung entfernt liegt, man sowieso dauernd dran vorbeikommt und während des Kochens noch schnell ein paar Kräuter holen konnte.




Als die Kündigung kam, große Betrübnis. Gleich eine Kleinanzeige geschaltet, Pläne gemacht, das Holz in die Garage umzulagern, eine Bekannte mit großem Garten um Asyl für ein paar Sträucher gebeten.
Heute erschien die Anzeige. Mit der ersten Anruferin haben wir sofort einen Besichtigungstermin gemacht und waren begeistert: 2500 Quadratmeter in leichter Hanglage, südwestlich mit Fernblick, Obstbäumen, Gartenhütte, Wiese, kein Schrott, gut zugänglich. Wir werden Kirschen ernten, Walnüsse, eigenen Apfelsaft haben, eine Hängematte, Gartenfeste, eine Oase, wenn es heiß ist.




So sah es heute aus, das neue Paradies.

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