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Kunststätte Bossard

Wohin, wenn man Menschenansammlungen meiden will, immer noch wegen der Seuche. Ehrlicherweise kommt das Meiden sogar meiner Vorliebe entgegen. Ich bin ganz gern da wo wenig Menschen sind. Nur jetzt muss man sich noch bewusster entscheiden, zum Beispiel öffentliche Transportmittel nach Möglichkeit meiden. Bleibt Gehen, Radfahren, Auto.
Seit längerem abgespeichert, fast vergessen, jetzt wieder aufgetaucht bei der Überlegung: was machen wir heute?
Wir waren begeistert. Ein wirklich besonderer, magischer Ort. Und sehr wenige Menschen. Ganz anders als auf der Rückfahrt an der Elbfähre. Massen  von Bikern, zumeist silberhaarig. Freitag abends, schönes Wetter, Ausfahrt!





Bamberg

 Poldi,
der letzte Burgbär

 Kuckuck
Seit letztem Jahr weiß ich, dass Bamberg ein naturkundliches Museum hat, in dem es eine Sammlung original aus dem 18. Jahrhundert gibt. Jetzt waren wir da. Ein wirklich sehenswertes Museum, wir haben dazugelernt über die geologische Geschichte Frankens, tolle Fossilien, die nicht fotografiert werden durften, und dann die Sammlung ausgestopfter und präparierter Tiere.
Es war heiß, die vorgeschriebenen Masken erschweren das Atmen und machen noch mehr schwitzen.

Bamberg war heiter wie immer, vielleicht nicht ganz so bevölkert wie früher, aber betriebsam .
Wir stiegen mit Anstrengung hinauf zu einem Biergarten, der alle Mühen wert war, in jeder Hinsicht. Nirgends wird so effektiv bedient wie in einem fränkischen oder bayerischen Biergarten. Und dann noch dieser Blick.

Hamburg

Und jetzt ist die Zweitwohnung die erste Adresse. So ganz zuhause fühle ich mich hier nicht, aber doch viel mehr als anderswo.
Seit zwei Monaten komme ich mit einem Minimum an Kleidung aus, und auch sonst mit wenig. Die Coronabeschränkungen kommen noch hinzu, wie für die meisten anderen auch. Kein Shoppen, kaum ausgehen, viel zuhause sein, bequem gekleidet. Somit bin ich in guter Gesellschaft.
Wir fahren  nur mit dem Rad oder dem eigenen Auto, meiden öffentliche Verkehrsmittel.
Wansbeck
das 




 Hafenmuseum Hamburg mit Kreuzfahrtschiff Europa, stillgelegt
  

 Boberger Dünen

Wohnungssuche


Nach ein paar Wochen wurde deutlich, dass wir nicht in das Haus zurückkehren. Aus ganz unterschiedlichen Gründen. Weil es nicht altersgeeignet ist, wegen vielfältiger unangenehmer Erinnerungen. Die Idee, die Zelte abzubrechen und woanders neu anzufangen, brachte Bewegung ins Denken, öffnete den Blick nach vorn. Wir hatten sehr schnell ein Haus gefunden, das unsere Phantasie beflügelte. Und es schließlich doch abgesagt. Zuviele Unwägbarkeiten. Ich begeistere mich für große Gründerzeitvillen, je mehr Platz desto besser. Aber vernünftigerweise muss ich mir eingestehen, dass wir beide chronologisch älter sind als wir uns fühlen und einem großen Haus mit Garten demnächst nicht mehr gewachsen sein könnten.
Diese Wohnungssuche weckt ganz unterschiedliche Gefühle. Manchmal scheint alles möglich, dann fürchte ich, nie mehr ein Zuhause zu finden. 
Im Moment haben wir zwei Eisen im Feuer, wobei das eine schon wieder erkaltet, da keine Rückmeldung kommt.
Das noch heiße ist tatsächlich in einer Gründerzeitvilla, allerdings nur eine Etagenwohnung.


So ähnlich

Ferienwohnung

Die ersten zwei Nächte war ich aufgenommen in einer Nachbarsfamilie. Ich war noch im Schock, versuchte trotzdem zu organisieren was nötig war, dabei war ich effektiver als manche Helfer.
Ich fand auch gleich eine Ferienwohnung, in der ich mich anfangs wohlfühlte. Mein Bruder kam, mein Mann kam.
Ich hatte Herzrasen, konnte nicht einschlafen, ständig ratterten mir die Gedanken im Kopf: was sollte ich tun, wie gehts weiter? Was tun war sehr wichtig, bloß nicht hilflos sein.
An meinem Geburtstag fuhren wir in den Hochschwarzwald, mit Picknick. Es waren ja noch alle Gaststätten geschlossen.



nach dem Feuer

Mein Schlafzimmer ist verwüstet, verrußt, verqualmt. Die Dachsparren im Vorraum verbrannt.
Die Dachisolierung ist aufgerissen, Dachziegel und Steine liegen kreuz und quer.
in den darunterliegenden Etagen sieht es weniger schlimm aus, aber auch hier ist es verqualmt, nass, schmutzig.
Die Feuerwehrleute haben trotz ihres robusten Löschangriffs meinen Computer in Sicherheit gebracht, sogar Bilder von der Wand genommen.

Es drückt mir die Luft ab, wenn ich im obersten Stockwerk Sachen zusammensuche, um sie reinigen zu lassen. Ich soll  mich da auch nicht lange aufhalten, wegen der Kontamination. Aber auch später, als alles gereinigt und zurückgebaut  ist, der Brandgeruch weniger geworden, stellt es mir immer noch die Luft ab und ich fühle mich bedrückt.






das Feuer in Kenzingen




Am 29.April kurz nach 1Uhr wurde ich aus dem Halbschlaf aufgestört durch ein Geräusch, ein Knacken, dessen Ursache ich mir nicht erklären konnte. Es hörte nicht auf. ich öffnete ein Fenster, Qualm und der Geruch von brennendem Hozl drang in mein Zimmer, sofort fing der Rauchmelder an zu schreien. Ich ging ein Stockwerk tiefer und rief den Notruf an. Dort war das Feuer schon bekannt, ich sollte sofort das Gebäude verlassen. ich zog mir irgendwas an, was mir grade in die Hände kam, nahm nur mein Smartphone und den Hausschlüssel mit und ging auf die Straße. Dort kamen nach und nach alle Nachbarn zusammen und  immer mehr Feuerwehr.

Anfangs hatte ich noch die Hoffnung, dass sie die Flammen daran hindern könnten, auf meine Wohnung überzugreifen. Aber als ich von der Elzbrücke aus sah, wie auch die Rückseite brannte und das Dach des angrenzenden Wohnhauses, musste ich diese Hoffnung fahren lassen.


Quarantäne

Am 19.März kam ich zurück, in Portugal war um Mitternacht der Notstand ausgerufen worden. unsere Kanzlerin hielt eine mahnende Rede an das Volk, die habe ich in Lissabon online gehört. Die Schweiz ließ Deutsche nicht mehr einreisen. Nach dem ersten Schreck wurde mir bewusst, dass ich im Euro-Airport ohnehin durch die Tür nach Frankreich gehe, dass diese Grenze noch offen ist. Ich wusste, dass im Elsass das Virus wütet, Krankenhäuser überlastet sind, viel gestorben wird. Bei schönstem Frühling passierte ich, erleichtert, dass ich durchgekommen bin, die menschenleere Landschaft und die Rheinbrücke bei Breisach. Deutsche Bundespolizei wollte meinen Ausweis sehen, fragte nicht, woher ich komme und ließ mich passieren.

Zuhause  begab ich mich freiwillig in Quarantäne. War konsterniert, als gleich zwei Nachbarinnen mir anboten, für mich einkaufen zu gehen. Ich hatte doch gerade ein mittleres Abenteuer bestanden, wieso hielten die mich für hilfsbedürftig? Schließlich habe ich für sie Klopapier organisiert, ich hatte die Zeit dazu.

Ich hatte es in den folgenden Wochen angenehm, fühlte mich gut aufgehoben und sicher in meinem Zuhause, das ich auf Vordermann brachte, noch besser als zuvor. Oft war schönes Wetter und ich lief oder fuhr Fahrrad, allein, das durften wir in B.-W. immer.

Ich bastelte Masken, fing sogar an zu puzzeln.










Terceira


Danach in Terceira.
Dort erwischte mich der shutdown, aber ich hatte zuvor schon die Insel erkundet, mit einem tollen Guide.
Angra do heroísmo

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algar do carvao