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Quarantäne

Am 19.März kam ich zurück, in Portugal war um Mitternacht der Notstand ausgerufen worden. unsere Kanzlerin hielt eine mahnende Rede an das Volk, die habe ich in Lissabon online gehört. Die Schweiz ließ Deutsche nicht mehr einreisen. Nach dem ersten Schreck wurde mir bewusst, dass ich im Euro-Airport ohnehin durch die Tür nach Frankreich gehe, dass diese Grenze noch offen ist. Ich wusste, dass im Elsass das Virus wütet, Krankenhäuser überlastet sind, viel gestorben wird. Bei schönstem Frühling passierte ich, erleichtert, dass ich durchgekommen bin, die menschenleere Landschaft und die Rheinbrücke bei Breisach. Deutsche Bundespolizei wollte meinen Ausweis sehen, fragte nicht, woher ich komme und ließ mich passieren.

Zuhause  begab ich mich freiwillig in Quarantäne. War konsterniert, als gleich zwei Nachbarinnen mir anboten, für mich einkaufen zu gehen. Ich hatte doch gerade ein mittleres Abenteuer bestanden, wieso hielten die mich für hilfsbedürftig? Schließlich habe ich für sie Klopapier organisiert, ich hatte die Zeit dazu.

Ich hatte es in den folgenden Wochen angenehm, fühlte mich gut aufgehoben und sicher in meinem Zuhause, das ich auf Vordermann brachte, noch besser als zuvor. Oft war schönes Wetter und ich lief oder fuhr Fahrrad, allein, das durften wir in B.-W. immer.

Ich bastelte Masken, fing sogar an zu puzzeln.










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